Montag, 24. August 2015

Hallo,

die erste Woche in Südafrika ist schon um. Langsam findet man sich hier in Port Elizabeth (PE) zurecht. Die Wege zu Supermärkten, dem Strand und einigen guten Restaurants werden mir immer bekannter. Ich finde sogar schon ohne Hilfe den 20 minütigen Weg zu meiner Schule. 

Grundsätzlich ist es hier sehr sehr schön und mir geht es gut bei dem Gedanken, dass ich hier ein Jahr verbringen werde. Es ist halt nur sehr anders als in Deutschland. 
Schon angefangen beim Wetter: Bei euch in Deutschland ist gerade Hochsommer, doch hier ist im Moment Winter. An sich gar nicht so kalt wie bei uns im Winter. Ich glaube die durchschnittliche Tiefsttemperatur liegt bei ca 10 Grad. Doch wenn man bedenkt, dass wir frisch aus dem 30 Grad-Sommer aus Deutschland kommen, ist es hier doch recht kalt! 
Woran ich mich auch gewöhnen muss, ist, dass es hier sehr sehr früh dunkel wird. Im Winter UND Sommer findet der Sonnenuntergang zwischen 6 Uhr und halb 9 statt.

PE ist die fünftgrößte Stadt Südafrikas. So ein richtiges Stadtfeeling kommt aber gar nicht auf. Da die Schwarzen, zu Zeiten der Apartheit, aus der Stadt vertrieben wurden, gibt es keine richtige Innenstadt und man fühlt sich überall eher wie in Vorstadtgebieten wie in Deutschland. 
Bis man in die Townships fährt. Das sind die Gebiete in die die Schwarzen damals geflohen sind. Folglich leben dort nur Schwarze und größtenteils herrscht dort extreme Armut. 

Meine Schule liegt in dem Township New Brighton. Sie ist eine verhältnismäßig kleine und sehr gut ausgestatte Schule. Es ist selten der Fall, dass eine Township-Schule einen Sportplatz besitzt, der aber auf keinen Fall mit einer(/m) Sporthalle /-platz zu vergleichen ist.

Da mein Projektpartner Julius und ich direkt am ersten Tag etwas überrumpelt wurden, starteten wir etwas unvorbereitet unseren erst Tag. Doch es scheint als hätten die Kinder nichts bemerkt. Es reicht eigentlich schon, wenn man ihnen zuwinkt, mit ihnen High-Fives und Klatschspiele macht. Die Kinder freuen sich immer so sehr, dass man vor allem in den unteren Klassen immer mindestens zehn Kinder um sich herum hat. 
Die ehemaligen Freiwilligen sagen, dass dieses Verhalten manchmal anstrengend sein kann, aber bis jetzt stecken die Kinder mich einfach nur an mit deren Euphorie.

Zusätzlich zum Sportunterricht sind Julius und ich auch in dem PE-Vikings-Handballclub tätig. Die ca 30 Mitglieder sind ungefähr in meinem Alter oder noch älter und trainieren gemeinsam 4 mal die Woche in einer Halle im Township. Die 30 Mitglieder zählt man in der Whatsapp-Gruppe, wirklich erscheinen tun es, wenn es gut läuft, aber höchstens 20. Darunter ungefähr 3-4 Mädels. Also bislang trainieren wir noch zusammen. Eine sehr motivierte Spielerin jedoch schrieb mir, dass sie die restlichen Mädels alamiert hat zu kommen. Ich bin mal gespannt wie viele heute kommen.

Das Training an sich läuft aber sehr gut. Die, die da sind, sind auch sehr motiviert und die meisten scheinen auch wirklich was drauf zu haben. Afrikaner haben allgemein ein sehr gutes Körpergefühl und sie können deswegen wirklich gute Sprungwürfe. Doch ich denke in Sachen Passgenauigkeit und Abwehrarbeit können Julius und ich vielleicht doch noch etwas verbessern.

Das war es erst mal für's Erste von mir,
bis demnächst eure Esther


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