Sonntag, 25. Oktober 2015

Neuster Stand

Guten Tag!


Oh man, der zweite Monat ist schon rum, die ersten zwei von zwölf. Man hat das Gefühl die Zeit fliegt :D
Der Unterricht mit den Schülern läuft gut. Auch wenn gerade die Jüngeren fast kein Wort englisch sprechen, schaffen Julius und ich es fast doch immer die Kinder in Bewegung zu setzen. Zusätzlich zum Unterricht fangen wir gerade ein anderes Projekt an: Unser Vorgänger hatte kurz vor seiner Abreise angefangen einen leerstehenden Klassenraum zu renovieren und zu gestalten. Da leider noch nicht viel geschafft wurde, packen wir die Sache jetzt an. Eigentlich war geplant, dass wir die Zeit während der alljährlichen Prüfungen nutzen, da dort eh kein Sportunterricht stattfindet. Doch wir wären ja nicht in Afrika, wenn nicht etwas schief laufen würde. Die Prüfungen, die sogar an vielen Schulen gleichzeitig sind, entfallen komplett und der Unterricht findet wie gewohnt statt. Jetzt müssen wir schauen, dass der Unterricht nicht zu sehr an dem Klassenraumprojekt leidet.


Ich glaube ich hatte noch gar nicht geschrieben wie meine Wohnsituation hier überhaupt ist: Also, ich lebe hier mit neun weiteren deutschen Freiwilligen in PE. Zwei davon sind eigentlich Ehemalige, die wohl so sehr von Südafrika gepackt wurden, dass sie gleich ein halbes Jahr verlängert haben. Voraussichtlich werden sie im März abreisen, sodass wir dann nur noch zu acht sind.
Wir leben alle jeweils zu zweit in WG's, welche von zwei verschieden Vermietern vergeben werden. Drei Wohnungen befinden sich direkt beieinander, so dass sie sich dort einen Garten, die Küche und einen Pool teilen. Ca 500m entfernt sind die anderen beiden Wohnungen, die momentan noch eine Dusche zusammen nutzen.
Die erste Zeit hatte ich im Haus direkt am Pool gewohnt. Doch da wir vor Anreise eine ganz andere Vorstellung von einer anderen Wohnung hatten, mussten wir die Aufteilungen noch etwas ändern, sodass ich in eine der zwei anderen Wohnungen umgezogen bin. Ich bin zwar traurig, dass ich keinen Pool mehr direkt vor meiner Haustür habe, doch dafür kümmert sich meine neue Vermieterin um uns wie als wären wir ihre eigenen Kinder.


Dann kann ich noch von einigen besonderen Erlebnissen hier berichten.
Wie hatten vor einiger Zeit unser erstes Handballtunier mit den Vikings. Als wir an der Halle ankamen, wurde uns erst mal direkt gesagt, dass wir die Halle nicht nutzen können, da sie anscheinend von anderen gebucht wurde. Also fingen wir an den kompletten Hartplatz draußen zu fegen und von Glas zu befreien. Davon schon halb ausgepowert und von der Sonne erhitzt, begann das erste Spiel der Männer. Nach diesem gewonnenen Spiel durften wir dann doch plötzlich in die Halle. Also packten wir die Tore wieder an, nahmen alle Sachen, gingen rein und führten das Tunier dort weiter.
Die Halle war zwar nicht allzu gut gefüllt, doch gegen die Stimmung kommt wohl nur ein Fanclub eines deutschen Bundesligavereins an. Alle tanzten, sangen und klatschten um die Teams anzufeuern. Da hat es fast mehr Spaß gemacht am Rand zu stehen, als selbst zu spielen.
Insgesamt ging das Tunier sehr erfolgreich für beide Vikingsmannschaften aus. Alle Spiele wurden gewonnen und Julius und ich konnten uns mal ein ganz gutes Bild von dem Leistungsstand machen und von allen Teammitgliedern. An dem Tag habe ich leider erst einige Mitglieder zum ersten Mal getroffen.


Ein weiteres Ereignis war der Schulausflug in den Addo-Elephant-Nationalpark hier in PE. Mit knapp 90 Schülern und fast allen Lehrkräften ging es in einen(!) Bus. Es gab zwar mehr Sitzplätze als in einem deutschen Standardreisebus, doch für knapp 100 Personen nun wieder auch nicht, sodass die Kinder sich meist zu zweit einen Stuhl teilten.
Owohl das Wetter eher schlecht war, hatten wir doch sehr Glück mit der Sichtung von Tieren: Neben unzähligen Zebras und Antilopen haben wir Sträuße, Warzenschweine, Elefanten und sogar zwei Löwen gesehen.
Diese zwei Stunden haben mir schon sehr gefallen, doch ich freue mich auf mehr Safaritouren, die etwas länger gehen und bei denen das Wetter hoffentlich besser mitspielt.


Außerdem kann ich vom Heritageday berichten. Dies ist ein National-Feiertag an dem jede Kultur Südafrikas ausgiebig ausgelebt und gefeiert wird. Da dann die Schule ausfiel, celebrierte unsere Schule einen Tag vorher ganz nach Xhosa-Art. Alle Lehrer und Schüler, die hatten, schmissen sich in traditionelle Kleider, trugen bunten Schmuck und bemalten sich im Gesicht. Den ganzen Vormittag über gab es Tanz- und Theaterspielvorführungen der jeweiligen Klassen, Lehrern und sogar Müttern, die zum Feiern eingeladen wurden.
Später hat jeder einen Teller mit ganz traditionellem Essen bekommen. Julius und mir wurde schon einen Tag zuvor die frisch geschlachtete Kuh gezeigt, vllt war das der Grund warum ich meine Mahlzeit nicht so sehr genießen konnte oder einfach, weil ungefähr alles also wirklich alles von der Kuh auf den Tisch kam. Julius fand ein Stück vom Magen und ich hatte einen Wirbel mitsamt Bandscheibe auf dem Teller.
Am nächsten Schultag teilten sich die Lehrer die Reste zum Mittag. Julius und ich haben ein Stück vom Fuß dankend abgelehnt.


Das war's dann erst mal wieder von mir!











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