Neben meinen Projekten läuft mein Leben hier in Südafrika sehr spaßig, ereignisreich und unvergesslich ab.
Die PE-Freiwilligen sind wie meine zweite Familie. Wir verstehen uns sehr gut und sind uns sehr nahe, manchmal zu nahe... Doch Streitigkeiten gibt es immer überall, und wir bewältigen sie eigentlich sehr gut. Ich bin froh sie um mich zu haben!
Natürlich gibt es aber auch noch Deutschland. Ich habe dreimal Besuch bekommen und richtig schöne Zeiten und viel Aufregendes erlebt!
Zweimal bin ich die Gardenroute inklusive Kapstadt entlang gereist, und einmal die Wildcoast inklusive Durban sowie noch einmal Drakensberge und Johannesburg.
Auf meinen Reisen konnte ich das Backpackerleben genießen, besondere Wanderungen machen, wunderschöne Sonnenauf- und Untergänge beobachten, atemberaubende Ausblicke über Stadt und Land erfahren, nette Menschen treffen, leckere Gerichte essen, feiern, mich am Strand sonnen, sehr viel (Harry) lesen,... Ganz einfach Südafrika noch mehr lieben lernen.
Neben den "gewöhnlichen" Urlaubserfahrungen hab ich einige richtig krasse Sachen unternommen, die ich mir vorher nie nie nie hätte vorstellen können.
Obwohl ich bestimmt der Mensch mit der größten Höhenangst auf der Welt bin (ausgenommen Mama), bin ich paragliden gewesen. Festgeschnallt an einem Schirm mit einem Profi im Rücken bin ich 15 Minuten durch die Lüfte geschwebt und konnte mich nach einiger Zeit auch entspannen und die Aussicht genießen.
Da sich aber herausgestellt hat, dass dies eher genüssliches Fliegen anstatt ein richtiger Adrenalinkick ist, hab ich mich irgendwann nach langer Vorarbeit meiner Schwester von Sina (andere Freiwillige) breitschlagen lassen mit ihr einen Skydive zu
machen. Als wir nach 20 Minuten im Flugzeug die richtige Höhe erreicht haben (800-1000m) bin ich dann wohl -wieder gemeinsam mit einem Profi- in die Tiefe gestürzt und 45 sek komplett frei gefallen -Adrenalin pur!- bis der Fallschirm geöffnet wurde und wir nach 5-10 Minuten Schweben mehr oder weniger sicher gelandet sind.
Das gefährlichste war wohl das sharkdiven. Normalerweise läuft es so ab, dass man mit einem Boot rausfährt, mit toten Fischen einige Haie anlockt, dann in einen Käfig klettert, der an dem Boot befestigt ist und von dort mit sicherem Gatter um sich, die herumschwimmenden Haie beobachtet.
Da diese Organisation, mit der man das sharkdiven macht, zu der Zeit aber den Käfig vom Boot abmontiert hatte, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ohne Käfig als leckerer Gaumenschmaus ins Haiwasser zu springen.
Nach langem Hin- und Herüberlegen und einem Vortrag was uns erwartet und wie wir uns Verhalten sollen, sind wir dann tatsächlich auf dem indischen Ozean gelandet, haben Blacktip-, Tiger- und Bullenhaie angelockt und sind dann nacheinander ins Wasser gesprungen.
Zuerst konnten wir uns an einem schwimmenden Balken festhalten um sich erstmal zu beruhigen und die Situation zu fassen, sobald man sich sicher gefühlt hatte, konnte man fröhlich umherschnorcheln und die friedlichen Killer beobachten und ihnen näher kommen, sogar näher als einem lieb ist... IRGENDETWAS HAT MEIN LINKES BEIN GESTOSSEN UND ES WAR DEFINITIV KEIN ANDERER TAUCHER!
Esther in Südafrika
Ich bin Esther Reurik und berichte mit Hilfe dieses Blogs über meinen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Südafrika. Ich übernehme für ein Jahr den Sportunterricht an der Lamani Public Primary School in New Brighton. New Brighton ist ein Township in Port Elizabeth und somit herrscht dort schwere Armut. Zusätzlich zum Sportunterricht unterstütze ich einen örtlichen Handballverein und übernehme dort größtenteils die Trainerposition.
Freitag, 6. Mai 2016
Beachhandball
Für die Vikings geht es seit einiger Zeit jedes Jahr zu den national clubchampionships die im Juni stattfinden. Doch dieses Jahr fand zusätzlich ein nationales Beachhandballtunier in Durban statt.
Dafür musste natürlich ausgiebig trainiert werden. Ein Spielertrainer war in Kapstadt auf einem Beachhandballlehrgang um überhaupt erstmal richtig in das Thema reinzukommen, denn die Regeln sind keinesfalls mit denen des normalen Handballs zu vergleichen.
Mit dem Grundwissen ging es dann öfters für uns an den Strand um etwas zu trainieren.
Samstagsmorgens trafen sich alle an der Halle um dann mit Taxi oder unserem Auto zum Strand zu fahren, da wurden dann die Tore aufgebaut, das Feld markiert und alles Mögliche vorbereitet. Dann haben wir ca 2 Stunden trainiert und uns danach im Meer abgekühlt. Nachdem duschen haben wir noch alle gemeinsam im Park gechillt, wir haben für alle Mittagessen und etwas zu trinken besorgt.
Einmal hatten wir sogar ein Testspiel gegen eine Mannschaft die auch am Tunier teilgenommen hat.
Nach hartem Training und allen Vorbereitungen ging es dann endlich nach Durban.
Nach 15 Stunden Autofahrt in einem 22-Sitzer kamen wir schließlich in unserem "Hotel" an, haben schnell unsere Sachen auf's Zimmer gebracht und sind dann direkt gemeinsam an den Strand. Die nächsten zwei Tage fand das Tunier statt. Männer und Frauen waren in getrennten Mannschaften und wir haben jeweils stark dominiert, sodass die gesamten Vikings südafrikanischer Beachhandballmeister wurden! Am Ende des Turniers wurden wir mit Medaillen und jeweils einem Pokal belohnt. Sehr stolz sind wir auch auf 8 Vikings, die aufgrund ihrer Leistungen bei dem Tunier in die Beachhandballnationalmannschaft aufgenommen worden sind! Sie blieben noch zwei Tage länger in Durban um direkt an einigen Trainingseinheiten teilzunehmen.
Der ganze Aufwand hat sich also gelohnt. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an meine Spender in Deutschland, ohne das Geld wären die Trainingseinheiten und gerade der Transport nach Durban niemals möglichgewesen!
Handballclinic
Anfang März haben wir Freiwilligen in PE ein großes Handballwochenende veranstaltet. Jeweils dreißig Kinder von unseren Schulen und jeweils 10 Kinder aus allen anderen Einsatzorten von unserem Freiwilligendienst (Jeffreysbay, Port Alfred, Eastlondon, Berlin, Bulungula und Coffeebay) haben sich am Samstag auf ein Hockeyfeld begeben um dort 10 Stationen mit Handballübungen zu bewältigen, die Julius und ich vorher mit den Vikings überlegt und geprobt haben. Während die Vikings an den Stationen mit den Schülergrüppchen beschäftigt waren, haben wir Freiwilligen uns um weitere Tunierangelegenheiten, Essen und Wasser, sehr sehr viel Wasser gekümmert. Bei 38 Grad mussten sehr regelmäßig Wasserpausen eingelegt werden. Kurz bevor die Hitze nicht mehr auszuhalten war, hat der Platzwart überraschenderweise die Sprenkleranlange angeschmissen und die Stimmung mit einer ordentlichen Ladung Wasserstrahlen aufgefrischt.
Danach haben wir alle Kinder zur Sporthalle der Vikings transportiert und dort den Spielplan umgesetzt, dass jedes der 200 Kinder einmal bei einem Handballspiel eingesetzt wird.
Völlig erschöpft aber glücklich haben wir alle Kinder am späten Nachmittag wieder zur Schule zurückgebracht und den ersten Tag abgeschlossen.
Der nächste Morgen begann dann in aller Frühe um wieder alle Kinder zur Halle zu bekommen, damit sie uns bei dem Spiel ASC-Freiwillige vs Vikings anfeuern konnten.
Zum Abschluss spielten noch einige PE-kids Handball gegeneinander bevor wir dann endgültig die Handballclinic beendeten.
Als kleine Erinnerung an das Handballwochenende haben Julius und ich mit Tieni und Lukas ein paar Wochen danach eine weitere Spielbegegnung mit den Handballclinic-Kindern von unserer Schule und der Charles Duna Primary School (Projekt von Tieni und Lukas) arrangiert.
Move-it Olympiade
Lamani in Action |
Wir als Sporttrainer setzen das Move-it Programm um und trainieren die Klassen 4&5 jede Woche auf dieses große Sportfest hin. Die 10 besten Schüler jedes Jahrgangs wurden ausgewählt und durften im Namen ihrer Schule an der Olympiade teilnehmen.
Vor laufender Kamera |
Alle Freiwilligen fungierten als Zeitnehmer und Schiedsrichter. Es war wirklich eine große Freude den Kindern bei den Spielen zuzusehen. Sie genossen den Tag sehr.
Sogar eine Medaille sprang bei meinem Team - der 4. Klasse - heraus. Sie belegten den zweiten Platz unter 16 Schulen. Das kann sich sehen lassen! Esther und ich durften die Medaillen dann 2 Tage später bei einer Assembly vor der ganzen Schule verteilen und waren natürlich mächtig stolz auf unsere kleinen Olympia-Teilnehmer.
Wie viele Kinder passen in einen SUV? -Falsch, 16!! |
Mr. D gibt ein Interview - in "Sportklamotten" |
Schule
Schule Zum Ende des Jahres und wegen des guten Wetters, sind alle Schüler ab der dritten Klasse mit allen Lehrern und uns an einem Pool gefahren um dort mit Spiel, Spaß und etwas Schwimmunterricht die Sonne zu genießen.
Ein Schuljahr geht in Südafrika von Januar bis Dezember. Ende letzten Jahres mussten wir also unsere Siebtklässler von der Grundschule verabschieden und unsere Vorschulkinder wurden offiziell eingeschult. Beides wurde an einem Vormittag bei einer farewell-Veranstaltung gefeiert. Die Schüler haben vor Lehrern und Eltern gesungen und getanzt. Es wurden Reden gehalten und einige Schulabgänger bekamen Urkunden für besonders gute Leistungen in zum Beispiel Mathe, Xhosa, Sozialverhalten,... Zur Einschulung haben sich die Kleinen ganz schick gemacht, neue Frisuren bekommen und waren sogar mit Mörtelbrett und Gewand in den Schulfarben bekleidet. Für die Siebtklässler wurde zusätzlich an einem anderen Tag ein Veranstaltungsraum in einem Hotel am Summerstrand (sehr gutes Stadtviertel direkt am Strand) gemietet, in dem noch einmal im kleinen Kreis der Grundschulabschluss gefeiert wurde mit großem Festessen, einigen Vorführungen und sehr schickem dresscode.
Sonntag, 25. Oktober 2015
Wanderurlaub in den Drakensbergen
Hier
kommt der erste Urlaubsbericht:
Klingt
-wie einige mir schon sagten- verrückt, aber ja, auch wenn ich ein
Jahr in Südafrika bin, mache ich Urlaub. Mein normaler Alltag ist ja
schließlich Sportunterricht und kein Urlaub :D
Jedenfalls
machten wir uns nach dem ersten 3-tägigem Zwischenseminar in East
London auf den Weg in die Drakensberge.
Mit zwei
gemieteten Kleinwagen fuhren wir 8 PE-Leute (ohne die beiden
Verlängerer Arne und Kristof) zwei mal acht Stunden pro Tag und
blieben eine Nacht für einen Zwischenstopp in Kokstadt um dann
endlich im wunderschönen Backpackers Amphitheatre in den nördlichen
Drakensbergen anzukommen und unsere Zelte aufzuschlagen.
Direkt am zweiten Tag ging es für uns auf eine große, geführte Wanderung. Wir bestiegen mit einer Kleingruppe einen 3000m hohen Berg, der Teil der Bergkette Amphitheatre ist.
Nach 2,5
Stunden praller Sonne und einer nicht ganz ungefährlichen
Klettereinheit wurden wir mit einem atemberaubenden Ausblick, einem
Lunchpaket und einer Stunde Pause belohnt.
Der Rückweg gestaltete sich ähnlich wie der Hinweg nur, dass die Klettereinheit jetzt von einem sehr steilen Abstieg mit Hilfe von an der Felswand befestigten Leitern abgelöst wurde.
Am nächsten Tag chillten wir erst den Vormittag am Pool um uns noch etwas von der sechsstündigen Wanderung am Tag zuvor, zu erholen. Frisch gestärkt vom Mittagessen fuhren wir in den nahegelegenden Nationalpark. Außer Affen gab es zwar keine Tiere zu sehen, doch dafür viele Wasserfälle, die nur leider trocken waren. Trotzdem fanden wir eine Stelle mit „Pools“, sodass wir uns zwischenzeitlich in den Naturgewässern zwischen den Gesteinen abkühlen konnten.
Spontan ging es nach der nächsten erholsamen Nacht wieder Richtung Süden mit der Absicht in Coffee Bay den nötigen Zwischenstopp einzulegen, doch wie sich herausstellte waren die Entfernungen niemals zu schaffen. Vorallem wenn man bedenkt, dass man wie auch schon auf dem Hinweg dauernd seine Geschwindigkeit regulieren musste, da entweder irgendwelche Kühe, Ziegen, Schafe oder Menschen die „Autobahnen“ überquerten.
Also änderten wir unsere Pläne und kehrten in ein Backpackers in Port Shepston ein, welches zwar etwas in die Jahre gekommen ist und nicht mit dem in den Drakensbergen zu vergleichen, doch für den Ausblick und die Lage jeden Groschen wert ist.
Es liegt
direkt also wirklich direkt am Strand und zum Frühstück genossen
wir den unglaublich schönen Ausblick auf den Ozean mit Delfinen und
springenden Walen.
Nach der
langen Autofahrt waren wir sehr froh endlich angekommen zu sein und
sehr sehr dankbar, dass die anderen sogar für uns gekocht hatten.
Abends ließen wir unseren schönen Urlaub in einer gemütlichen
Runde ausklingen, waren aber doch froh am nächsten Tag wieder in PE
heimzukehren.
Ja, ich kann wirklich sagen, dass es hier mein neues zu Hause ist.
Abonnieren
Posts (Atom)